Ein Geschenk, das man bekommt, wenn man mit vielen Kunden zusammen arbeitet ist, dass man jeden Tag neue Chancen erhält, sich mit dem unterschiedlichen Verhalten von Menschen auseinander setzen zu dürfen und für sich selbst adäquate Handlungsoptionen entwickeln kann.
Das betrifft das private Miteinander das wir untereinander pflegen genauso wie unsere Geschäftsbeziehungen.
Bei einem Streifzug durch Facebook habe ich das hier gezeigte Bild gefunden.
Für mich illustriert es schön eine Sache, über die ich mir schon oft Gedanken gemacht habe und deswegen setze ich mich hier in diesem Blog Artikel damit auseinander.
Im Folgenden habe ich zwei Fallbeispiele bei denen mir immer wieder auffällt, dass dieser Satz doch in 90 % der Fälle wahr ist. Ganz klar! Ausnahmen bestätigen die Regel.
Über Geld redet man nicht, Geld hat man.
Das ist aus meiner Sicht das Beispiel das die meisten sehr gut verstehen können. Viele werden in Ihrem Freundeskreis vielleicht mal eine Person gehabt haben, die besonders betont hat, wie viel Geld, Einfluss oder sonstige Dinge er oder sie besitzen.
Mir ist dabei aufgefallen, dass gerade diese Menschen besonders wenig hatten und sich damit vor allem auch noch schlecht gefühlt haben. Sie haben probiert, dieses Minderwertigkeitsgefühl aus Mangel zu überspielen.
Die Menschen dagegen, die ich getroffen habe und die wirklich Geld besessen haben, haben nie darüber geredet, wie viel Geld Sie haben.
Die konnten in Saus und Braus leben, haben aber nie ein Wort darüber verloren, wie viele Sterne das Hotel hatte, wie teuer die Flasche Champagner war oder wie viel sie letztens wieder für Klamotten ausgegeben haben.
Es ist einfach völlig normal und selbstverständlich, dass sie dieses Geld haben und daher wird darüber kein großes Wort verloren.
Ich brauche kein neues System. Meine Prozesse sind gut aufgestellt.
Wo ich dieses Verhalten am meisten wahrnehme ist, wenn ich mit Unternehmern über ihre Prozesse im Unternehmen spreche.
Ich habe über die Jahre, in denen ich mich professionell mit Rechnungen für Abrechnungsprozesse beschäftige, ein gutes Gefühl dafür entwickelt. Neben dem Gefühl hat sich natürlich auch eine ganze Menge an Wissen über unterschiedliche Arbeitsweisen angesammelt. Je mehr mir potentielle Kunden erklärt haben, wie gut doch ihr eigener Prozess ist, umso deutlicher wurde es, dass sie vielleicht doch eine andere Lösung brauchen.
Eines meiner schönsten Beispiele dafür ist ein IT Betreuer. Beim Kennenlernen erzählte er mir in epischer Breite, wie gut er doch bei sich alles mit Excel im Griff hat. Er hat sich eine tolle Vorlage gebastelt, die Vorlage kalkuliert alles automatisch und er schreibt ja auch nur 10 – 20 Rechnungen pro Monat.
Der besondere Moment kam für mich dann circa vier Monate nach diesem Gespräch. Dieser besagte IT Betreuer kann nämlich zu mir und erzählte mir, dass er vielleicht doch SMOICE bräuchte.
Was war passiert? Seine Excel Rechnungsvorlage hatte wunderbar alles automatisch kalkuliert. Leider kam jedoch der menschliche Fehler dazu, den er in die Kalkulation eingebaut hatte. Somit wurde bei seinen Rechnungen die Umsatzsteuer nicht mit aufgeschlagen. Was letztendlich dazu führte, dass er allen seinen Kunden in diesem Zeitraum 19 % zu wenig berechnet hat. Denn dem Finanzamt ist es egal, wie oder was auf der Rechnung steht. Das Finanzamt will einfach 19 % von dem getätigten Umsatz haben.
Was können wir für uns nun dabei lernen?
In der Ruhe liegt die Kraft
Ich habe mich viel zu oft ertappt, dass ich mich gerade an solchen Menschen aufgerieben habe, weil ich probiert habe, Ihnen zu erklären, dass das was ich mache in der Tat viel besser ist, als ihre Lösung. Diese Energie lässt sich sparen und lieber für Personen einsetzen, die spüren, dass sie ein Problem in ihren Arbeitsabläufen haben. Oder die vielleicht kein Problem bei sich sehen und sich trotzdem die Offenheit bewahren, sich etwas Neues anzuschauen.
Wo sind wir manchmal zu überzeugt
Ein schönes Zitat für mich ist dabei: eine feste Meinung lose gehalten. Wir tun gut daran, wenn wir wissen wo wir stehen und was wir wollen, jedoch nicht fanatisch an unserer Meinung festhalten. Es gibt so viele unterschiedliche Menschen und Ansätze bei Ideen, dass es nicht immer die generell funktionierende Lösung gibt.
Lernen können wir von Allem
Wir haben die Chance bei Allem was es gibt und was wir uns ansehen, etwas zu lernen. Und sei es dann im letzten Fall, dass wir wirklich alles richtig gemacht haben. Jedoch darf ich sagen, dass ich, egal in welchem Punkt an anderen Programmen und Anwendungsfällen, immer etwas gefunden habe, wo ich eine kleine Veränderung oder Idee für mich mitnehmen konnte.
Sehr schöne Beispiele, bin auf weitere sinnvolle Artikel gespannt und das oben genannte trifft auch meine Erfahrungen. Weiter so.